Der 2. Grazer Grundschulkongress wurde am 7. Juli 2021 eröffnet und am 9. Juli 2021 erfolgreich abgeschlossen.
Nach der musikalischen Eröffnung von Daniela Fritz und Gilbert Flecker mit dem Song „Breaking Up Is Hard To Do“ begrüßten Rektorin Andrea Seel von der KPH Graz, Vizerektorin Beatrix Karl von der PH Steiermark und Sektionschefin Margareta Scheuringer die Teilnehmer/innen aus Deutschland, Schweiz, Italien und Österreich. Sie betonten die Bedeutung der Grundschulforschung für die Weiterentwicklung der Grundschule und wie wichtig es sei, dass die Ergebnisse von Forschung in der Schule ankommen. Der Kongress leiste dafür einen wertvollen Beitrag und biete ein Forum für Austausch und Diskussion.
Verteilt über die drei Tage nahmen über 300 Personen am Kongress teil. Am Programm standen 24 Symposien, 45 Einzelbeiträge, 10 Posterpräsentationen sowie die Präsentation des Kongressbandes Fokus Grundschule – Qualität von Schule und Unterricht, herausgegeben von Andrea Holzinger, Silvia Kopp-Sixt, Silke Luttenberger & David Wohlhart, welches im Waxmann-Verlag erscheint.
Die einzelnen Kongresshalbtage wurden von folgenden Keynotes eingeleitet:
Kerstin Merz-Atalik von der PH Ludwigsburg wandte sich den politischen, organisatorischen und institutionellen Rahmenbedingungen zu, die eine inklusive Schulentwicklung fördern. Eine gemeinsame Schule über die Primarstufe hinaus, Kernlehrpläne für die Primar- und Sekundarstufe und systembezogene Unterstützungskonzepte sind zentrale Qualitätskriterien in Ländern mit einer hohen Heterogenitätsorientierung.
Henrik Saalbach von der Universität Leipzig berichtete von den Ergebnissen seiner Forschung, welche Art von Gesprächsbeiträgen unter welchen Umständen lernwirksam ist. Sprache als Denkwerkzeug bietet Kindern beim Erkennen und Verstehen von Sachverhalten scaffolds, also Gerüste, die ihnen erlauben, von ihrer aktuellen Zone der Entwicklung in die nächste zu klettern. Gesprächsbeiträge, die das Vorwissen aktivieren, erweisen sich als besonders bedeutsam.
Gerhard Brandhofer von der PH Niederösterreich sprach sich für eine differenzierte Betrachtung aus, die das Lernen mit Medien, durch Medien, über Medien und sogar das Lernen trotz Medien beinhaltet, neben der Anwendungsperspektive das Verständnis für digitale Medien fördert und deren gesellschaftliche und ethische Wirkung thematisiert. Zum Schluss verwies er noch darauf, dass wir aus der Notfall-Fernlehre in den Lockdown-Phasen lernen können, sie aber keinesfalls als Blaupause für die weitere Entwicklung verstehen dürfen.
Ursula Carle, emeritierte Professorin der Universität Bremen, umriss die Interdependenz allgemein anerkannter Qualitätskriterien und Kooperationsstrukturen. Schulen zeichnen sich in der Realität durch Qualitäten aus, die allein durch Bewertungsraster nicht erfasst werden können. Ausgehend von Beispielen aus Schulversuchen ging sie der Frage nach, was Schulen in ihrem Entwicklungsprozess erfolgreich macht. Mit dem Hinweis, Schulentwicklung als Gesamtkunstwerk und deren Gestaltung als kreativen Prozess zu sehen, gab sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein inspirierendes Bild mit auf den Weg.
Wir danken allen Vortragenden, Präsentatorinnen und Präsentatoren, den Mitgliedern des Kongressbeirates sowie allen Personen, die sich für Call für die Teilnahme am Kongress und am Tagungsband zur Verfügung gestellt haben. Weiters gilt unser Dank jenen Personen, die uns technisch unterstützt haben, Martin Teufel, Wolfgang Kolleritsch, Petra Ploy, Silvia Kopp-Sixt, und allen Akteurinnen und Akteure des künstlerischen Rahmenprogramms: Joanne Kocher, Didi Bresnig, David Wohlhart, dem Ensemble Four & More und der Bigband der KPH Graz sowie Gilbert Flecker, Daniela Fritz und der Studierendenchor AuserCHORen von der PH Steiermark.
Schließlich gilt unser Dank den Teilnehmer*innen, die trotz der kommunikativen Einschränkungen des Online-Formats mit hohem Interesse und hoher Ausdauer am Kongress teilgenommen haben!
Der nächste Grazer Grundschulkongress findet von 04.07. 2022 – 06.07.2022 statt. Er wird sich dem Kooperationsfeld Grundschule widmen und sich mit vielfältigen Fragen der Zusammenarbeit befassen. Der Call für die Einreichung von Beitragen ist von 01.08.2021 – 15.09.2021 geplant. Nähere Informationen entnehmen Sie unserer Website www.ggsk.at.
Andrea Holzinger & David Wohlhart
Kontakt Kongressleitungsteam:
Andrea Holzinger, anderea.holzinger@phst.at
Silvia Kopp-Sixt, silvia.kopp-sixt@phst.at
Silke Luttenberger, Silke luttenberger@phst.at
Christian Brunnthaler, christian.Brunnthaler@kphgraz.at
David Wohlhart, David.Wohlhart@kphgraz.at